Die Tour im Detail

Im Gegesatz zu meinen letzten Fahrradtouren durch die Alpen, habe ich dieses Mal keinen großen Alpenpass zu bewältigen. Einerseits etwas schade, aber andererseits gehen mir nach dem Stilfser Joch auch langsam die spektakulären Pässe aus. Italien war für mich dieses Jahr noch kein Thema, wegen der unsicheren Corona-Lage. Also habe ich mich für eine Tour zum Dachsteingebirge entschieden, mit Halt im Weltkulturerbeort Hallstatt am Hallstädter See. 

Ganz verzichten muss ich auf meine geliebten Bergetappen nicht. Das Etappenziel am Dachstein, liegt knapp 1700 Meter hoch, wo ich immerhin 1150 Höhenmeter bewältigen muss. Das ist praktisch die gleiche Höhendifferenz, wie hoch zum Timmelsjoch. Und auf der letzten Etappe von Hallein nach Salzburg, mache ich einen Abstecher zur Rossfeldpanoramstr. Der Höchste Punkt liegt 1570 Meter hoch und es sind auch hier immerhin 1130 Meter hochzustrampeln. Also langweilig wird es auch auf dieser Tour sicherlich nicht. 

Los geht es durch das niedersächsische Flachland nach Mardorf. Vielleicht habe ich ja glück mit dem Wetter und kann den Abend noch Strand geniessen. Meine Unterkunft liegt dort nämlich direkt am Steinhuder Meer.

Das Steinhuder Meer in Mardorf

Die nächsten zwei Tage geht es dann durch das Leinebergland (über Alfeld) nach Witzenhausen. Da warten dann auch schon die ersten kleineren Berge auf mich. Also praktisch die ersten "Übungen" für die späteren etwas härten Aufgaben. Einige Abschnitte führen mich auch über den Leineradweg an der Leine entlang. 

Die sanften Hügel des Leinebergland

Danach geht es dann weiter nach Creuzburg, das am Rande des Thüriner Waldes liegt. Hier wartet auch die erste von vier Burgen, die auf meiner Tour liegen. Für mich als ausgewiesenen Burgenfan natürlich ein Leckerbissen. Das Top-Highlight wird dann die Burg zu Burghausen sein, die als längste Burg im Guiness Buch der Rekorde eingetragen ist. Auf der nächsten Etappe von Creuzburg nach Meiningen, komme ich an einer weiteren berühmten Burg vorbei. Die Wartburg in Eisenach. Diese habe ich schon bei einem früheren Kurztrip besichtigt, heute fahre ich nur dran vorbei. Ab Eisenach geht es einmal quer über den Thüringer Wald, wo dann auch schon etwas anspruchsvollere Steigungen auf mich warten.

Die Wartburg bei Eisenach im Thüringer Wald

Am 6. Tag ist es dann so weit, ich überquere den Weiswurst-Äquator und erreiche den Freistaat Bayern. Mein erstes Etappenziel ist hier die schöne Stadt Coburg, wo auch gleich die nächste Burg (Veste Coburg) auf mich wartet. Auf den Bildern sieht die Burg fantastisch aus, ich freue mich schon sehr auf die Besichtigung. 

Feste Coburg

Anschließend geht es weiter durch die schöne Fränkische Schweiz nach Pottenstein. Bekannt ist der Ort durch die markanten Felsformationen, an denen sich die Fachwerkhäuser schmiegen. In der Fränkischen Schweiz war ich noch nie, deshalb stand dieser Etappenort ganz oben auf meiner Wunschliste.

Fränkische Schweiz bei Pottenstein
 

Nächster Etappenort ist dann Amberg, einer der am besten erhaltesten mittelalterlichen Stadtanlagen Europas. Am nächsten Tag wartet dann so eine Art Fluß-Etappe auf mich. Es geht immerhin 40 km an der Vils entlang, bis diese in die Naab mündet. Ja, ich fahre tatsächlich mal am Fluß entlang - unglaublich, grins. Von da aus sind es dann noch 20 km bis in die Domstadt Regensburg, das mein heutiges Etappenziel ist. 

Stadtmauer von Amberg
 

Natürlich geht meine Tour jetzt nicht an der Donau weiter, nein ich fahre lieber querfeldein durch das unterbayerische Hügeland. Eine Flußetappe hatte ich ja schon am Vortag, heute radel ich lieber ein paar Berge (oder Hügel?) rauf und runter. Bis ich dann Landshut erreiche, wo wieder eine Burg auf dem Programm steht.

Landshut (mit Isar)
 

Von Landshut geht es weiter direkt an die österreichische Grenze nach Burghausen, dem ersten Highlight meiner Tour. Meine erste Pause ist hiermit erreicht! Warum gerade hier Pause? Na klar, es wartet wieder eine Burg auf mich. Die Burg zu Burghausen ist, wie ich bereits erwähnt habe, die längste Burg der Welt. Für diesen 1,3 langen Leckerbissen, werde ich wohl einen ganzen Tag für die Besichtigung brauchen.

Burg zu Burghausen

Insgesamt habe ich bis zur österreichischen Landesgrenze 11 Tage benötigt. Dafür hätte ich früher vielleicht 9-10 Tage eingeplant. Aber mittlerweile nimmt der Bereich "Sightseeing vor Ort", einen immer größeren Teil meiner Touren ein. Darum sind die Etappen häufig nicht mehr so lang, damit ich früher am Etappenziel bin und mehr Zeit zur Stadtbesichtigung habe. Außerdem spüre ich mit zunehmenden Alter, auch meine Knie mehr und mehr ...

Apropro Knie, für die wird es jetzt wieder interessanter, da ich nun in die Alpenwelt eintauche. Wie im Intro bereits beschrieben, sind dieses Mal nicht die ganz großen Alpenpässe dabei, aber auf Bergetappen muss ich trotzdem nicht verzichten. Aber dazu später mehr. 

Die erste Etappe in Österreich, führt mich nach Fuschl am See. Auf dieser Etappe ist zwar kein ganz großer Berg, aber insgesamt muss ich doch stolze 960 Meter bergauf kraxeln. Dafür wartet am Ziel dann eine sehr schöne Unterkunft direkt am See auf mich. 

 

Fuschl am See
 

Nun ereiche das zweite Highlight meiner Tour, Hallstatt am Hallstädter See. Der malerische Ort im Salzkammergut, ist als Weltkulturerbe auf der ganzen Welt bekannt und wurde sogar als Kopie in China nachgebaut. Hier habe ich wieder einen Tag Pause und habe genug Zeit, die wunderschöne Landschaft zu geniessen.

Hallstadt am Hallstädter See

Mit Hallstatt habe ich auch bereits das Dachsteinmassiv erreicht, denn der Ort liegt auf der Nordseite des Gebirges. Auf der nächsten Etappe umfahre ich dann praktisch das Gebirge und lande in Gröbning auf der Südseite des Dachsteinmassivs. Auf der Fahrt dahin, gibt es tatsächlich einen kleineren Pass zu bewältigen. Der Koppenpass liegt auf 690 Meter und ist damit natürlich kein besonders anspruchvoller Pass. 

Jetzt wird es aber interessant, denn jetzt steht die erste von zwei Königsetappen an. Von Gröbning geht es über Ramsau hoch zur Talstation der Dachsteinseilbahn. Diese liegt knapp 1700 Meter hoch und ich muss 1100 Höhenmeter bewältigen. Das ist natürlich schon die höchste Kategorie, ungefähr vergleichbar mit der Fahrt von Sölden zum Timmelsjoch. Hier wartet das Berghotel Türlwand auf mich. Tatsächlich ist es die erste Etappe von mir, die als Bergankunft endet. Darauf freue ich mich schon sehr, vorallem auf die Panoramaussicht. 

 

Berghotel Türlwand mit Blick auf das Dachsteinmassiv

Vom Berghotel Türlwand geht es wieder runter Richtung Hallein. Alleine die ersten 36 km gehen fast nur Bergab. Insgesamt verliere ich auf dieser Etappe über 1600 Höhenmeter. Das wird sicherlich ein entspannter Tag, obwohl ich zwischendurch auch 430 Meter bergauf radeln muss. 

Auf meiner letzten Etappe von Hallein nach Salzburg, wartet das zweite Berg-Highlight auf mich. Es geht über 1100 Höhenmeter rauf zur Rossfeld Panoramstraße, die auf deutscher Seite im Berchtesgadener Land liegt. An der höchsten Stelle auf 1538 Meter, drehe ich aber um und es geht wieder zurück zur österreichischen Grenze. Für die Abfahrt nehme ich eine andere Straße, die direkt an der Salzach endet. Die letzten 16 km geht es dann immer am Fluß entlang, bis meine Fahrradtour in Salzburg endet. 

 

Die Rossfeld Panoramastraße (D)

Vielleicht fragen sich jetzt einige, warum ich nicht direkt nach Berchtesgaden gefahren bin. Nun, die Antwort ist ganz einfach. Von Salzburg habe ich einfach die bessere Bahnverbindung nach München - ohne umsteigen. In München übernachte ich dann noch einmal, bevor es am nächsten Tag mit dem ICE zurück nach Bremen geht. 

Das wird bestimmt eine schöne Tour, auch wenn es dieses Mal nicht mit dem Fahrrad über 2000 Meter Höhe geht.



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